I want to wake up…

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… in a city that doesn’t sleep…

Tag 1 der großen USA-Reise! Wir sind nach knapp 8 Stunden sicher und applaudierend in New York gelandet (für spätere juristische Steitfragen hier folgende Angabe: Wir sind in Newark gelandet und waren technisch gesehen am ersten Tag gar nicht in New York, sondern nur in New Jersey. Die Reise beginnt also gleich mit einer Planänderung). Am Boden empfing uns herrliches Frühlingswetter mit einer milden Brise, blühenden Kirschbäumen und einer Temperatur, die sehr angenehm war. Genauer kann ich es momentan noch nicht sagen, weil ich mir unter Fahrenheit aktuell ungefähr so viel vorstellen kann wie unter einem 5/13 Inch. Aber keine Sorge, das gibt sich noch.

Alles lief exakt so wie besprochen: Wir nahmen unsere Fahrradkartons entgegen und stellten sie in den Kofferraum eines Uber-Taxis, das wiederum fuhr uns zu Hunor, einem Ungarn, der seit fünf Jahren in den USA lebt und jetzt in New Jersey wohnt. Wir haben ihn über Warmshowers angeschrieben und er hat uns gleich herzlichst eingeladen. Ich bin von dieser Community schon jetzt ziemlich geflasht: Ohne jegliche Vorbereitung oder irgendeine Art von Kennenlernen wird man von einer völlig fremden Person nach Hause eingeladen und steht auf einmal mit einem kühlen Bier auf dem Dach, guckt sich den Sonnenuntergang an und bekommt danach noch den Schlüssel zur Wohnung. Von den Kenntnissen eines locals ganz zu schweigen. Auf jeden Fall haben wir im herrlichen Abendsonnenschein unsere Räder ausgepackt und zusammengeschraubt. Alles ist heil angekommen.

Dann ab ins Bettchen, um Jetlag typisch immer wieder mal aufzuwachen und die seltsamen Schnaufgeräusche (einem sterbenden Wildschwein nicht unähnlich) aus dem Heizsystem eines ziemlich alten Hauses anzuhören. Trotzdem eine gute erste Nacht! 🙂
Am Samstag haben wir unsere Bikes zum ersten Mal mit ihren eigenen Rädern auf eine Straße in den Staaten gestellt. Und man kann auch hier damit fahren! Ist das nicht verrückt? Antwort nein, aber es ist schon ein sehr faszinierendes Gefühl, mit dem eigenen Fahrrad in so einem weit entfernten Land und in einem ganz anderen Straßenverkehr herumzufahren. Die ersten Meter waren auch etwas verklemmt, aber wir hatten den Dreh bald raus.

Dann sind wir zum Liberty State Park gefahren und haben die Freiheitsstatue betrachtet. Dann hat es geregnet. Dann hat es wieder aufgehört. Dann haben wir die Skyline betrachtet. Dann haben wir Ellis Island betrachtet. Dann haben wir uns überlegt, dass wir vielleicht doch endlich mal nach New York rüberfahren sollten und haben beschlossen, die Fähre zu nehmen (nämlich, auf dem Schild beim Fährhafen stand: „Take the ferry!“).

Das war klasse, wir sind mit großer Geschwindigkeit zum Battery Park gefahren und von dort über die Brooklyn Bridge nach: Brooklyn (Exkurs: Wer New York kennt und schon einmal auf der Brooklyn Bridge war, der weiß, dass ein recht schmaler Teil der Brücke für Fußgänger und Fahrradfahrer zusammen vorgesehen ist, getrennt nur durch eine weiße Linie am Boden. Als ich das letzte Mal dort stand, kam mir das ziemlich gefährlich und verkehrstechnisch sehr eng vor, und das war es wohl auch, denn der genannte Teil der Brücke ist jetzt nur noch für Fußgänger reserviert, für die Fahrräder gibt es jetzt eine komplette Spur auf dem Autoteil der Brücke (!). In einer Stadt wie New York war das bestimmt kein kleiner Schritt, dem Autoverkehr eine komplette Spur wegzunehmen. Exkurs beendet).

Wir haben uns auch noch die Manhattan Bridge angeschaut und ein Foto vom Empire State Building in einer kleinen Straße im DUMBO-Bezirk gemacht, wo wir uns in illustrer Gesellschaft von jeder Menge Instagram-Menschen befanden. Du musst mit der Zeit gehen, sonst geht sie ohne dich weiter.

Zurück zu Fuß über die Brooklyn Bridge und dann zum Central Park. Radfahren in Downtown Manhattan macht einen riesigen Spaß, wenn man sich auskennt, wenn nicht, ist man meistens damit beschäftigt, sich zu ärgern, dass die One-Way-Schilder nicht in die Richtung zeigen, in die man fahren möchte. Und als wir an einem Streetfoodfestival vorbeikamen, wurde Veikko von einem Lastenrad gestreift und in eine asiatische Garküche eingeschoben. Pardauz, das war ein Hallo! Die Pfannen wirbelten und das Frittierfett spritzte, aber zum Glück gab es keine Verletzungen und auch das Fahrrad blieb unbeschädigt, nur der Ständer muss vermutlich ersetzt werden. Nach einer ausgedehnten Runde im Central Park ging es dann so langsam wieder zurück Richtung Heimat, vorbei am Flugzeugträger Intrepid und mit der Fähre nach NJ. Proviant für morgen haben wir auch noch eingekauft.

Das war ein langer Tag. Jetzt trinken wir gerade noch ein Bierchen und lassen den lieben Gott einen guten Mann sein, dann lässt er uns vielleicht auch gute Männer sein. Ein gutes Omen für die Reise hat uns New York zum Abschied übrigens auch mitgegeben, einen Regenbogen über die ganze Skyline im Abendlicht. Was soll jetzt noch schiefgehen? 🙂

Dieser Beitrag hat 10 Kommentare

  1. Ewald Sauger

    das ist doch frei erfunden!

  2. Elli

    Das heißt also fürs Brooklyn Bridge Foto seid ihr illegaler Weise auf die Fußgängerseite gegangen? Da schließe ich mich meinen Vorredner Ewald Sauger an: das muss frei erfunden sein. Außerdem sehen die dramatischen Wolken im Hintergrund viel zu unecht aus!:-*

  3. Kotti

    Ich liebe ja Bilder und Geschichten.
    Super das ich dieses Bilderbuch gefunden hab.

    Ich freu mich schon auf die nächste Folge von Hase und Igel in USA.
    Lg

  4. Kotti

    Heute waren wir dürüm essen. Das Wetter war sehr schön. Kotti hat noch ein Paket abgegeben.

  5. Kotti

    Ich hab mir euer erstes Bild ausgedruckt und gegenüber an die Wand gepinnt damit ich euch nicht so vermisse.

  6. Veikkos Kollege

    Das freut mich schon sehr, dass es nun endlich Realität ist! Viel Spaß euch!

  7. Kotti

    Kaum steh ich hier und singe
    kommen sie von nah und fern
    nur der Andy und der Veiko
    haben die mich dennoch gern?

    Jetzt sitzt ich hier und warte
    und reib mich mal am Knie
    doch der Andy und der Veiko
    die sind in Washinton DC

    usw.

  8. Kotti

    Der Andy krault dem Lincoln
    mal ganz kurz an dem Bart
    da komm die Polizei
    der Veiko frag nach Rat

    oh oh

  9. Elli vom Ralle

    Richtig cool !!! Gute Reise mit vielen Eindrücken weiterhin und das alles reibungslos „rollt“ 😉

  10. Ewald Sauger

    Wann kommt der neue Eintrag, Sie Fahrradmolche!?

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