Aller Anfang ist schwer…

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…genauso wie der erste Eintrag in einem neuen Blog.

Es gibt jede Menge zu erzählen, deswegen hier erstmal ein kurzer Überblick. Ich hatte schon lange vor, irgendwann mal einen Blog zu starten, um die Kleinigkeiten rund ums Fahrrad und ums Fahrradfahren zu teilen, die erzählenswert sind, aber nicht unbedingt eine eigene Website brauchen. Ein Blog ist dafür super geeignet, vor allem, um längere Episoden mundgerecht zu servieren und regelmäßig von irgendwo über irgendwas zu berichten.

Die ersten Einträge werden sich um die große Radtour drehen, die wir (Andi und Veikko) seit Ende 2019 planen: Eine Tour quer durch die USA, von der Ostküste zur Westküste (gotta gotta gotta go), also von New York nach San Francisco. Eigentlich war der Plan, im April 2020 loszufahren, zwei Wochen vor dem Abflug kam freilich alles anders und die ganze Welt machte die Türen zu. Im Halbjahresrhythmus haben wir den Termin immer wieder verschoben, um jedesmal kurz vorher alles wieder über den Haufen zu schmeißen. Long story short, jetzt steht das Frühjahr 2022 vor der Tür, die Tickets liegen bereit, die Zelte sind gepackt und die Reifen aufgepumpt. Diesmal aber wirklich: Fool me twice, but third time’s a charme. Naja, wir sind jetzt quasi bei Runde fünf, aber wer zählt schon noch die Tage oder Jahre? Ich jedenfalls nicht (nicht). Letzten Spätsommer haben wir zur Ablenkung eine Testtour mit vollem Besteck nach Prag gemacht, das war schonmal ein voller Erfolg, es gab keine Pannen und auch keine Tränen.

Wir haben das Glück, dass unser Arbeitgeber uns keinerlei Steine in den Weg legt, sondern uns kräftig dabei supportet, diese Reise durchführen zu können. Drei Monate sind auch so eine ganz schön lange Zeit, ich zumindest war noch nie so lange am Stück unterwegs. Wie lange es wohl dauert, bis man sich den neuen Alltag gewöhnt? Gibt es überhaupt einen Alltag? Wird man sich am Ende auf sein altes, normales Leben freuen oder will man einfach nur weiterfahren, immer weiter, für immer? Nein, das denke ich eher nicht, aber eine ganz neue Erfahrung wird das alles auf jeden Fall.
Ich bin unglaublich gespannt, wie diese Reise sich dann tatsächlich anfühlt– egal, wie viele Karten man anguckt, wie viele Reiseberichte man liest oder Roadmovies man sieht: Am Ende wird die eigene Erfahrung doch ganz anders sein, den eigenen Weg muss man selbst finden, den Highway des Herzens, die Straße der Sehnsucht, the road to nowhere (aber bitte mit openstreetmaps).

Am meisten freue ich mich darauf, drei Monate lang jeden Tag etwas Neues zu erleben, Menschen kennenzulernen, Landschaften zu sehen, die ich noch nie gesehen habe, auf die Weite und Einsamkeit Nordamerikas, auf die andere Luft, das andere Licht, auf eine andere Kultur und andere Geschwindigkeiten (nämlich in mph). Außerdem will ich mir alle Orte anschauen, die ich aus GTA San Andreas kenne, das ist mir eigentlich am wichtigsten. Hoffentlich fahren wir über den Sherman-Damm. Womit wir bei einem interessanten Punkt wären: Die Route steht noch nicht wirklich fest. Wir wissen schon, dass wir von NY erstmal ein wenig an der Ostküste nach Süden fahren wollen, auf jeden Fall zu den Rocky-Treppen und nach Washington, um Spacecraft zu gucken. Meine Verwandten wollen wir auch besuchen, leider wohnen sie seit kurzem nicht mehr in Baltimore. Hoffentlich klappt’s trotzdem! Dann biegen wir nach Westen ab, Richtung Chicago und dann über die Rockies und irgendwie nach Kalifornien, wo der Sommer auf uns wartet. Die Black Hills und der Grand Canyon müssen auch noch irgendwie angefahren werden, wir wollen uns ja nicht lumpen lassen.
Unser Weg wird sich also auf der Reise nach und nach entwickeln. Wir haben die Sonne im Herzen und die interaktive Karte im Blog, wo wir unseren Standort regelmäßig updaten und wo man immer mal wieder gucken kann, wo wir gerade sind. Wir werden zelten, in Motels übernachten und hoffentlich bei vielen Warmshowers-Hosts unterkommen. Darauf freue ich mich schon sehr, denn bisher habe ich nur Gutes über diese weltweite Bike-Community gehört. Die Gastfreundschaft der Amis soll sowieso der absolute Hammer sein, und vor allem Radfahrer werden angeblich nach Kräften unterstützt (vielleicht auch nur aus Mitleid?).

Es gibt Licht am Ende des Tunnels! 😉 Der Winter und die dunklen Tage lassen jetzt hier so langsam nach, und obwohl irgendwie gerade noch Weihnachten war, sind es jetzt nur noch knapp sieben Wochen bis zum Start. Ich bin schon ziemlich hibbelig und würde am liebsten sofort losfahren, aber Vorfreude ist ja die schönste Freude. Zusätzlich ist geteilte Freude doppelte Freude, deswegen schreibe ich das alles hier hin, dann wird die schönste Freude nämlich nochmal verdoppelt und das ist dann eigentlich schon fast ein bisschen too much. In den nächsten Einträgen werden die Fahrräder, das Equipment, die weiteren Vorbereitungen oder etwas ganz anderes behandelt.

Cheers bis dahin, Andi

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